Kirchliches Leben zwischen Heide und Drömling

Geographisch erstreckt sich der Pfarrbereich von Born bis Wernitz und damit auch in zwei unterschiedliche Gebiete: Born ist umgeben von den Wäldern der Colbitz-Letzlinger Heide und Wernitz schon vor den Toren von Mieste in der Nähe des Drömlings. Wie kommt es zu einem so unterschiedlichen Bereich?

Ursprünglich war Roxförde der zentrale Ort im Bereich Letzlingen mit Dienstsitz des Pfarrers. Dann kann ein Besuch viel verändern: 1841 besuchte der damalige Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. die Altmark. Der Wildreichtum faszinierte ihn, und das baulich desolate Schloß in Letzlingen regte seine Phantasie an, es zu renovieren und komplett umzugestalten und dann auch eine neue Kirche zu errichten. 1861 wurde die Schloßkirche in Letzlingen eingeweiht und wenige Jahre zuvor ein früheres Forsthaus zum Pfarrhaus umgewandelt. Nun hatte auch Letzlingen einen eigenen Pfarrer, und bis Mitte der sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts blieb diese Regelung für Letzlingen und Roxförde so bestehen. Dann wurde die Pfarrstelle in Roxförde aufgelöst, das Pfarrhaus veräußert und Pfarrer Dell kam die Aufgabe zu, den Pfarrbereich alleine zu betreuen. Zum Glück gab es eine rührige Katechetin – Elisabeth Gregor – die die Kinder und Jugendlichen und die jungen Mütter um sich versammelte.

Ab Oktober 1993 wurde mir die Pfarrstelle Letzlingen übertragen. Es gab erheblichen Nachholbedarf an Baudingen: so mußte das Pfarrhaus in Letzlingen komplett überholt, der Friedhof in Letzlingen neu gestaltet, die Schloßkirche in Letzlingen einer Sanierung unterzogen werden und manches mehr.

In Roxförde hatten rührige Gemeindeglieder und vor allem der Gemeinde-kirchenrat zu Beginn der 1980er Jahre für den Erhalt der Kirche gesorgt, nachdem sie 1972 bei einem Sturm massiven Schaden genommen hatte und das Kirchendach in weiten Teilen aufgerissen war. In den Folgejahren konnte die Außen- und Innensanierung in großen Teilen abgeschlossen werden, auch Dank der Hilfe der Ingrid-Wiegand-Stiftung in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die sich dem Erhalt der Kirchen in unserem Pfarrbereich widmet.

Leider war ausgerechnet über der Orgel der Roxförder Kirche das Kirchendach in weiten Teilen zerstört, so dass an eine Renovierung zunächst nicht zu denken war. Mit Hilfe der Firma Dutschke gelang es, die Reubke-Orgel zu neuem Leben zu bringen. So besticht sie heute durch ihre Klangfülle und man bekommt eine Ahnung, dass sie die Kraft hatte, in der Vergangenheit den Magdeburger Dom mit Musik zu füllen.

Ebenso sind viele Menschen vom warmen Klang der Böttcher-Orgel in der Letzlinger Schloßkirche beeindruckt. Nach ihrer Sanierung gelang es, einen eigenen Musiksommer auf den Weg zu bringen, so dass in den Monaten Mai bis Oktober meist ein Konzert am Sonntagnachmittag in einer der Kirchen des Pfarrbereichs mit unterschiedlichen Instrumenten und Stimmen erklingt.

Mit dem Ruhestand von Pfarrer Albrecht Warweg im Jahr 2014 wurden die beiden Pfarrbereiche zusammengelegt.

Auch in Solpke wurde das Pfarrhaus veräußert. Nach zwei Bauabschnitten zur Erhaltung der über 800 Jahre alten Kirche in Solpke wird nun ein Gemeinderaum in das Kircheninnere integriert. Damit bleibt die Kirche weiter das Zentrum im Bereich Solpke und verbindet den Erhalt und die Nutzung der alten Bausubstanz mit zeitgemässer Gestaltung im Inneren. Jede der Kirchen in Potzehne, Jerchel, Sachau und Wernitz hat ihre eigene Baugeschichte und Ausprägung. Dazu finden Sie mehr Informationen unter der Rubrik „Unsere Kirchen“ auf dieser Homepage.

Jeder Kirchenrat im Pfarrbereich hat noch seinen eigenen Haushalt und kümmert sich um die eigenen Belange, aber zu Beginn eines neuen Jahres werden die Termine und gemeinsamen Projekte abgesprochen. Höhepunkte im Kirchenjahr sind unsere Gemeindefeste und besonderen Gottesdienste, wie der Hubertusgottesdienst oder der Erntedankgottesdienst in Solpke mit anschließendem Mittagessen.

Jedes Dorf ist mit einem oder mehreren Mitgliedern im Gemeindekirchenrat vertreten und kümmert sich um die Umsetzung der Aktivitäten.

Was uns wichtig ist?

Als Kirche und Gemeinde vor Ort wollen wir Angebote für ein ganzes Leben machen. Dazu gehört die Arbeit von Diakon Andreas Hoenke in der Kinderkirche und die Mitwirkung beim Konfirmandenunterricht, ebenso die Tätigkeit von Gemeindepädagogin Susanne Gätzschmann in der Kinderkirche in Solpke.

Unser Gemeindebrief informiert über den Gottesdienstplan, die Gemeindeveranstaltungen und vieles mehr.

Menschen dürfen sich eingeladen wissen zu den Gottesdiensten, zu den Gemeindekreisen und Gruppen und zu besonderen Festen und Veranstaltungen wie dem Gemeindefest und den Jubiläumskonfirmationen, die mit der Silbernen Konfirmation nach 25 Jahren beginnen.

Haben Sie Lust bekommen, uns kennenzulernen? Sprechen Sie uns an, kommen Sie zu den Gottesdiensten, Konzerten und anderen Veranstaltungen und bringen Sie Ihre Gedanken, Fragen und Anregungen mit. Wir freuen uns auch über Unterstützung, z.B. bei der Öffnung der Schloßkirche für Besucher und weiteren Anliegen.

Herzlichst
Ihr Pfarrer Gerd Hinke